Kontingenzschema

 

Lernen erfolgt über Belohnung und über Bestrafung.

 

Belohnung 

 

Die Belohnung bewirkt, dass ein Verhalten in Zukunft häufiger gezeigt werden wird. Auch nur eine Positionsverbesserung wird als Belohnung empfunden. Es muss nicht immer das Triebziel erreicht werden.

Positive Belohnung, Verstärkung erfolgt mit dem Hinzufügen einer angenehmen Konsequenz. Hinsetzen - Ball bekommen.

Negative Belohnung, Verstärkung erfolgt durch Abschalten eines unangenehmen Reizes. Tippen auf die Kruppe - Hinsetzen und Reiz hört auf.

 

Bestrafung

 

Die Bestrafung bewirkt, dass ein Verhalten in Zukunft seltener gezeigt werden wird. Dabei bedarf es nicht immer einer Korrektur des Verhaltens. Allein, dass ein Verhalten keine lustvollen, angenehmen Folgen hat, bewirkt eine verminderte Wahrscheinlichkeit des Auftretens dieses Verhaltens.

Positive Bestrafung, eine bestimmte Handlung hat einen aversiven - unangenehmen - Reiz als Folge.

Negative Bestrafung, eine bestimmte Handlung hat das Entfernen eines positiven Reizes als Folge - nicht hinsetzen, keinen Ball bekommen.

 

Positives Lernen, Negatives Lernen 

 

Viele Hundesportler haben folgende Sichtweise:

Positives Lernen: Hund macht, was er soll und wird mit Lob, Futter, Beute bestätigt (positive Verstärkung). Hund macht nicht, was er soll und das verhalten wird ignoriert, es erfolgt keine Bestätigung (negative Bestrafung).

Der Vorteil wird in der Ausstrahlung des Hundes gesehen. Der Nachteil darin, dass es keine Absicherung des Verhaltens gibt, welche gewährleistet, dass das gewünschte Verhalten auch unter ungünstigen Bedingungen gezeigt wird.

Negatives Lernen: Der Hund bekommt kleine Einwirkungen, bis er macht, was der Hundeführer will. Dann hört die Einwirkung auf (negative Belohnung). Der Hund macht nicht, was der Hundeführer will. Es erfolgt eine Einwirkung (positive Bestrafung)

Der Vorteil soll sein, dass das Verhalten des Hundes abgesichert ist, also auch unter ungünstigen Umständen gezeigt wird. Der Nachteil ist die leidende Ausstrahlung des Hundes.

Eine Kombination der Systeme ergibt folgendes Vorgehen, wie es von Bart Bellon propagiert wird.

Beim jungen Hund erfolgen geringe Einwirkungen, bis dieser macht, was der Hundeführer will. Dann hören die Einwirkungen auf = 1. Bestätigung für richtiges Handeln im Sinne der negativen Belohnung. Zusätzlich gibt es danach z. B. Futter = 2. Bestätigung für richtiges Handeln im Sinne der positiven Belohnung. Macht der Hund nicht, was der Hundeführer will, folgt eine Einwirkung im Sinne von Bestrafung.

Der Vorteil der Kombination soll sein, dass der Hund lernt, mit kleinen unangenehmen Einwirkungen umzugehen. Dadurch wird der Hund belastbarer (Stresstoleranz). Die Erscheinung des Hundes hat so Ausstrahlung und das Verhalten ist abgesichert.